Halo o ka hae
Abbruch und Neubau eines Wohnhauses mit Garten und Pool
Am Tegernsee im Landkreis Miesbach gibt es bereits viele schöne Häuser. Und so entstand in der Nähe des Tegernseer north shores ein weiteres Refugium inmitten einer bestehenden Wohnsiedlung mit good vibrations. Ziel war es dieses Mal, möglichst helle und hohe Räume in offener Abfolge zueinander und dennoch mit einer strukturellen Gliederung zu konzipieren. Von UG bis OG ziehen sich die Räume durch die Etagen und folgen einer gewissen Dramaturgie bis in den offenen Dachstuhl hinauf.
Von aussen ist die Grosszügigkeit nicht sofort erkennbar, da die Fassadenstruktur zwar mit hohen und luftigen Öffnungen versehen ist, aber eben nicht protzt, sondern mit Understatement aufwartet. Das charakteristische Satteldach und die klassisch moderne Putzfassade mit vielen handwerklich hochwertigen Holzarbeiten fügt sich dennoch homogen in die Umgebung ein und die organische Gartengestaltung mit grosszügigem Solepool umrandet das gesamte Grundstück mit einer Ganzheitlichkeit inclusive dem Garage, Gartenhaus und entsprechenden Freiflächen bis hin zu den sanierten Anbindungen an die Ortsdurchfahrtsstrasse.
Vorgaben des Bauherren und der Bauherrin und intensive Gespräche, Diskussionen und Detailüberlegungen führten zu einem sehr engen Band der Zusammenarbeit und einem hochfunktionalem Ergebnis. Das automatisierte High-End-Haus mit allen Facetten von Sicherheit bis hin zum Sound ist komplett via Handy bedien- und abrufbar und auch die Lichtgestaltung ist mit den dimm- und farbverändernden Modulen variantenreich an Stimmungsmöglichkeiten programmier- und einstellbar.
Über allem steht allerdings wieder das Tageslicht, welches enorme Energie in das Gebäude bringt und somit möglichst lange wirken kann.
Auch das Möbeldesign wurde komplett auf die jeweiligen Raumfolgen individuell in Form und Material abgestimmt und entspricht ebenso den Räumen und den Funktionen. Interior mit vielen Highlights und versteckten Details wirken allerdings sehr offen, hell und dennoch gemütlich. Die grosse Gefahr bei grossen Räumen besteht immer darin, dass die Flächen überstylt und anonym werden. In diesem Bauvorhaben verbindet sich Ästhetik, Klarheit, Kommunikation und Fläche zu einer Einheit und wie immer in funktionierenden Häusern ist die Küche der Mittelpunkt der Kommunikation. Daher wurde diese speziell mit Mittelinsel und dahinterliegender Arbeitsfläche in dunklem Holz und Natursteinarbeitsflächen inclusive indirektem Licht coaxial zum Esstisch gerichtet, damit beide Bereiche Eigenständigkeit und Unabhängigkeit erfahren. Visuelles Herzstück und erstes Umarmen der Gäste ist der Eingangsbereich mit offenem Treppenaufgang ins OG und direkten Zugang durch eine hohe Pivotflügeltüre in den Koch-, Ess- und Lebensbereich des Hauses mit anschliessender Bibliothek.
Sowohl eine Tapententüre, welche ins UG, als auch eine gepolsterte Agententüre in den Flur zur Garage sind auf den ersten Blick nicht ersichtlich und lassen den Blick in dem sehr hohen bis zum Dach offenen Bereich schweifen. Die offene Treppe mit Glasreling und Objektbeleuchtung incl. indirekter Deckenvoutenbeleuchtung schafft eine eigenständige Welt mit Neugierde auf die weiteren Räumlichkeiten.
Bauherrenseits erfolgten viele Inputs hinsichtlich Materialien und Formen und so entstand ein offener Dialog über die gesamte Planungs- und Bauphase hin durch, bei welcher alle Beteiligten sich immer offen begegneten. Damit entstanden weitere tolle Räume in allen Geschossen vom Weinkeller, Gym, bis hin zu Office, begehbarer Ankleide und Kinderzimmern mit offenen Emporen. Es war eine wunderbare Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und machte sichtlich Spass.